Tischler.Innung.Rheinhessen verleiht Wirtschaftspreis an Dr. Fred Schmittgen

Seit 2006 verleiht die Tischler.Innung.Rheinhessen den Wirtschaftspreis EDEL+HOLZ. Mit dem Preis werden Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich durch ihr Engagement für das rheinland-pfälzische Handwerk verdient gemacht haben. Außerdem soll es natürlich auch eine Plattform für die Kommunikation Handwerk / Politik sein.

Nach dem damaligen Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Walter Strutz, dem Wirtschaftsminister Hendrik Hering und dem Präsidenten der Handwerkskammer Rheinhessen, Karl Josef Wirges, wurde in diesem Jahr der Ministerialrat im Wirtschaftsministerium, Dr. Fred Schmittgen, ausgezeichnet. Er betreut seit über 11 Jahren das Handwerk, das Schornsteinfegerwesen und die Wirtschaftsprüfer-Angelegenheiten. Er ist in allen Handwerksgremien aktiv und vertritt das Ministerium im Kuratorium des Deutschen Handwerksinstituts in Berlin. Sein bescheidenes und kompetentes Auftreten waren für die Tischler.Innung.Rheinhessen Anlass, Dr. Schmittgen mit dem Preis zu würdigen.

stv. Obermeister der Tischler.Innung.Rheinhessen, Thomas Stauder
Die rheinland-pfälzische CDU-Vorsitzende, Julia Klöckner
Eheleute Stauder und Karl Josef Wirges, Präsident der Handwerkskammer Rheinhessen
Rudolf Müller, Präsident Handwerkskammer Trier, und Eheleute Annen
Karl-Heinz Adam, Vizepräsident Arbeitnehmerseite HWK Rheinhessen, und Kreishandwerksmeister Alzey-Worms Bernd Kiefer
Am 27. April 2012 trafen sich etwa 100 Gäste aus Wirtschaft und Politik im Lichthof der Handwerkskammer Rheinhessen. Im bereits bekannten Stil wurde der Abend mit Musik und der kabarettistischen Eröffnung begonnen.
Eröffnung des Kabarettisten Hans Günter Butzko

Der stellvertretende Obermeister ging in seiner Rede auf allgemeine Vorstellungen über das Tischlerhandwerk und Einstellung der allgemeinbildenden Schulen ein: „Ein Erlebnis aus meinem Alltag. Der Fachlehrer für Arbeitskunde an einer Realschule+ mahnt das schmale Budget für seinen Unterricht bei der Schulleitung an. Daraufhin bekommt er zu hören, dass Schüler dieser Schule kaum die Klientel für das Handwerk seien. Mir scheint, es gibt momentan nur ein Bewußtsein für Facharbeiter mit akademischem Abschluss. Weiterführen bis zur Hochschule heißt die Devise.“

Als Gastrednerin trat die rheinland-pfälzische CDU-Vorsitzende, Julia Klöckner, auf. In ihrer Rede wies sie auf die Wichtigkeit einer gewissenhaften Ausbildung im Handwerk hin. „Nur wenn eine umfassende Allgemeinbildung vorhanden ist, ist auch eine erfolgreiche Ausbildung möglich.“ Als Oppositionsführerin im Landtag konnte sie natürlich den Finger in die bildungspolitischen Wunden stecken. „Mit immer weniger Lehrern läßt sich keine zeitgemäße Ausbildung machen. Wenn bei den Schulabgängern immer weniger geeignete Kandidaten für eine handwerkliche Ausbildung vorhanden sind, sollte man auch einmal über Jugendliche aus anderen EU-Ländern, z.B. Spanien, nachdenken.“

Inzwischen ist es üblich, dass der letzte Preisträger die Laudatio für den neuen Preisträger hält. „Er ist zur Stelle. Wann und wo auch immer im rheinland-pfälzischen Handwerk Lösungen gefragt sind. Dr. Fred Schmittgen ist dabei. Nicht als Zaungast, sondern als aktiver, stets gut vorbereiteter Gesprächspartner. Das alleine ist bei der Größe und Vielfalt unserer Handwerksorganisation in Rheinland-Pfalz schon eine logistische „Meister“- Leistung.“ so Karl Josef Wirges. „In Ihren Adern fließt Handwerkerblut, pocht ein leidenschaftlicher Puls für Qualität und Herkunft. Das hat die Tischler.Innung.Rheinhessen richtig erkannt und Sie zum Preisträger EDEL+HOLZ 2012 gemacht. Sie selbst, lieber Herr Dr. Schmittgen, waren auf unserer Seite, als vor vielen Jahren der Versuch unternommen wurde, die Meisterprüfung im Handwerk abzuschaffen. „Wer schlecht arbeitet, wird keine Chance bei den Kunden haben“ haben Sie damals gesagt. Und Recht behalten.“

„Über die Mitteilung der Tischler.Innung.Rheinhessen, mir den Tischlerpreis „Edel + Holz“ verleihen zu wollen, habe ich mich sehr gefreut. Ich will aber auch nicht verhehlen, dass ich mir die Frage gestellt habe, womit ich diese große Ehre überhaupt verdient habe. Schließlich mache ich ja nichts anderes als meine Arbeit, für die ich bezahlt werde.“, so Dr. Fred Schmittgen einleitend in seiner Rede. „Wie auch immer: Es freut mich sehr, dass die Tischlerinnung Rheinhessen mein Engagement für das Handwerk, und in diesem speziellen Fall für das Tischlerhandwerk, mit dieser Preisverleihung würdigt. Es ist allerdings auch so, dass ich meine Tätigkeit als Handwerksreferent im Wirtschaftsministerium nie als bloßen Job mit dem Ziel des Broterwerbs gesehen habe. Ich habe es noch nicht eine einzige Sekunde bereut, vor gut 10 Jahren die Leitung des Handwerksreferates im Wirtschaftsministerium übernommen zu haben. Ich bin nach wie vor der festen Überzeugung, dass das Handwerksreferat einer der schönsten Arbeitsplätze ist, die das Wirtschaftsministerium zu bieten hat. Ich habe daher stets mit großem Engagement die Scharnierfunktion zwischen den handwerklichen Organisationen und der Politik wahrgenommen.

Dass die Tätigkeit als Handwerksreferent so viel Spaß macht, liegt allerdings auch an den Menschen, mit denen man es im Handwerk zu tun hat. Handwerker, und speziell solche, die sich in den Selbstverwaltungsgremien des Handwerks ehrenamtlich engagieren, sind Menschen voller Tatkraft und Ideenreichtum, mit denen die Zusammenarbeit zum Wohle des Berufsstandes sehr viel Spaß macht. Das gilt insbesondere auch für die Menschen, die sich bei der Tischler.Innung.Rheinhessen engagieren.

Ich bin der festen Überzeugung, dass die Unterstützungsmaßnahmen des Landes für das Handwerk von großem Nutzen sind. Ohne Zweifel sind industrielle Arbeitsplätze wichtig für unsere Wettbewerbstätigkeit auf den internationalen Märkten. Gleichwohl gilt: „Ohne Handwerk geht’s nicht“. Ein prosperierendes Handwerk, ist wichtig für ein prosperierendes Rheinland-Pfalz. Mit seinen über 50.000 Unternehmen, ist das Handwerk ein tragender Pfeiler der Wirtschaft im Land. Dies würdigt die Landesregierung unter anderem durch ihre Förderanstrengungen. Dazu gehören etwa die Zuschüsse zur überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung, zur Betriebs- und Exportberatung der Handwerkskammern sowie die Bezuschussung des Baus sowie der Ausstattung von Berufsbildungsstätten.“

Abgerundet wurde die Feier durch den Kabarettisten Hans Günter Butzko. Die Badener Zeitung bezeichnete ihn als den ‚Freien Radikalen des deutschen Kabaretts.“ Oder wie es mal ein Zuschauer formulierte: “Wir haben Tränen gelacht über lauter traurige Dinge. Das hilft uns, den Mist zu ertragen.” Seit 1997 arbeitet er als Solokünstler und ist seit dem eine feste Größe im politischen Kabarett. Er verbindet das Politische und das Private, den Alltag und den Bundestag, die große Welt und den kleinen Geist und hat dabei einen ganz eigenen Stil entwickelt, den die Presse treffend als "Kumpelkabarett" oder "Thekengespräch mit Publikum" bezeichnete. Mit scharfer Zunge präsentierte er, zur Begeisterung der Gäste, Ausschnitte aus seinem aktuellen Programm.

Bei kulinarischen Köstlichkeiten und rheinhessischem Wein konnten sich anschließend die Gäste austauschen. Die Möglichkeit mit der Politik unkompliziert zu sprechen wurde gern von den Handwerkern genutzt. Über eines waren sich alle einig. Das war ein gelungener Abend, der mit Sicherheit in zwei Jahren seine Fortsetzung finden wird.